Der Web 2.0-Club

04. 03. 2012 | Feste feiern | 1 Kommentar

Ich hab eine lukrative Geschäftsidee, für die ich nun Investoren benötige. Nach langen und intensiven Feldstudien weiß ich jetzt, wie mein zukünftiger Club funktioniert, was neben dem edelfamosem Ambiente, dem sexy-dauerfreundlichem Personal und den heißen GoGo-Tänzerinnen sein Alleinstellungsmerkmal wird.

Und das geht so: Beim Betreten wählt man an einem Terminal den Grund seines Besuches. Frauen haben die Wahl zwischen:

– Single und balzfreudig
– Vergeben und balzfreudig
– Finger weg, kerlefreier Mädelsabend und
– Lasst mich in Ruhe, ich hab‘ meine Tage.

Männer wählen zwischen

– Saufen und Spaß haben und
– Saufen.

Die Bar hat eine eigene App für Smartphones, die anzeigt, wer sich gerade im Club befindet. Da mittlerweile ohnehin die meisten Leute den größten Teil des Abends damit verbringen, auf ihre Handys zu starren und jeden Schnauferer bei Facebook posten, ist dieser Trend gleich sinnvoll genutzt. Die App kann aber noch mehr: Ähnlich wie in einer Partnerbörse ermöglicht sie dem Nutzer, rudimentäre Eckdaten über sich zu hinterlegen, welche die anderen Gäste abfragen können. Zum Beispiel, dass man immer schon einmal einen Biber kitzeln wollte. Oder auf Mädchen steht, die beim Ausgehen keine Unterwäsche tragen.
Oder Oberlippenbärte sexy findet.
Stimmungsabhängig und je nach aktuellem Gusto.
Und da es den Flirt im klassischen Sinn, wie mehrfach bereits von mir moniert, nicht mehr zu geben scheint, sondern die Balz nur noch über den Alkoholpegel gesteuert zu werden scheint, bietet meine Idee eine hervorragende Möglichkeit, wieder auch vor dem Vollrausch miteinander ins Gespräch zu kommen.

Aber es wird noch besser: via Augmented Realitiy kann man dann mittels der Kamera im Smartphone seine Umgebung scannen und kontaktwillige Gäste bekommen einen grünen Bommel, solche, die in Ruhe gelassen werden, einen roten über dem Kopf angezeigt. Und ganz wichtig: Auch das Alter. Natürlich ist es auch möglich, jemanden zu markieren und Notizen für seine Freunde zu hinterlassen. Verschiedene Labels sind möglich, zum Beispiel Tussi/Snob, heiß/dumm, Pferdezähne/Intimschmuck.

Wem all das nun viel zu kompliziert erscheint und nicht verstehen will, warum ich das für eine Vereinfachung halte, der war schon lange nicht mehr in Rosenheim aus oder kann mir sagen, wo mein Denkfehler liegt. Ansonsten dürfen sich willige Investoren gerne um mich bemühen, ich hätte da auch schon eine Location und die passenden Kontakte in der Hinterhand.

Ich bin quasi schon reich.

1 Kommentar

  1. Sabine Mayer

    Na das ist doch mal eine gute Geschäftsidee – da würd ich mich glatt anschließen! Allerdings hätte ich da noch einen Widerspruchspunkt: Wenn Männer nur wählen können zwischen Saufen und Spaß haben oder nur Saufen, dann fürchte ich, sollten in die Kneipe generell nur Männer gelassen werden. Denn ob sie mit den Frauen, die dann angeben „lasst mich in Ruhe, ich hab meine Tage“ wirklich Spaß haben, ist fraglich – die sollten dann also gleich in verschiedenen Räumen abgestellt werden – bevor man nur so rote Punkte auf seinem Handy vorfindet…. ;-)
    Ansonsten wäre es doch mal schön, wenn sich Kneipen oder Bars finden würden, in denen Handyverbot herrscht und man sich wieder auf das ursprüngliche Kennenlernen beschränkt – oder wie früher jeder eine Nummer bekommt und man dann Zettelchen hinterlegen kann oder so ;-) Das war wenigstens annähernd persönlich…

    Also ich bin auch ein totaler Iphone-Fanat und steh total auf neuste Technik, finde deine Idee toll, aber schon schade, dass man auf solche Ideen kommt und sich mehr Leute im Internet als im realen Leben kennenlernen…

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