Der Reiher und der Sinn des Lebens

01. 03. 2011 | Philosophie | 4 Kommentare

Auf der feuchten Wiese, im Nebel, da stand ein Reiher.
Unschlüssig war er, wusste nicht recht, was er in diesem Moment, im Nebel, in der feuchten Wiese, ein Bein an den Körper gepresst, auf dem anderem im nassen Gras stehend, mit sich und der Welt im Allgemeinen anfangen sollte. Da kam ein großer, grüner und ziemlich glitschiger Frosch des Weges gehüpft. Er kreuzte direkt den Weg des würdevollen Vogels, hockte sich zur Verblüffung des Reihers vor diesen, quakte herzhaft, es war ein besonders schönes und lautes Quaken, das kann ich Euch sagen, und es ergab sich folgendes Gespräch: „Du, Herr Reiher, weißt Du denn, was der Sinn unserer Existenz ist? Das beschäftigt mich.“
Der erstaunte Reiher sah sich für einen Moment aus seiner Lethargie gerissen.
Er überlegte sorgfältig und beobachtete dabei misstrauisch den großen grünen Frosch, der da seelenruhig vor ihm saß.
Schließlich hatte er einen ihm passend erscheinenden Gedanken gefunden, hin und her gedreht, von allen Seiten begutachtet und antwortete: „Herr Frosch, ich denke nicht, dass unsere Existenz einen Sinn hat. Wir sind nur, um zu sein.“

4 Kommentare

  1. angela

    Und was schließen wir daraus? Du sollst nicht immer alles in Frage stellen bzw. hinterfragen, sonst geht es dir wie dem Frosch.

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  2. matthias

    Ich zitiere Switch reloaded, Obersalzberg, Hitler:

    „Deswegen sag ich immer 1000-jähriges Reich…weil die ersten 500 Jahre werde eh nur dumme Fragen gestellt.“

    :D

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  3. Andi

    Wir brauchen mehr Reiher und weniger Frösche.

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  4. Gerda

    Nein, wir brauchen weniger melanchonische Reiher und mehr lebensbejahende Frösche … auch wenn deren Leben bisschen kurz sein kann …. Herr Reiher !

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